Üblicherweise ist die Herbstführung der Bürgerkorporation Riehen, ein reiner Männervereins, auch offen für die Angehörigen der Mitglieder. Dieses Jahr aber weckte das Programm aber offenbar mehr Interesse, als das OK Plätze anbieten konnte. Eine Besichtigung des 250 Meter hohen Chrischonaturms. Gut, die Gesellschaft musste sich mit den 46 Stock auf 137 Metern Höhe «begnügen». So hoch liegt die 360-Grad-Aussichtsetage.
Das grosse Interesse aus dem Kreis der Mitglieder liegt bestimmt auch daran, dass dies einer der allerletzten Führungen war, die die Swisscom Broadcast überhaupt durchführt. Besichtigungen werden nicht mehr angeboten. Die Gründe dafür konnten die beiden pensionierten Führer der Swisscom nicht nennen. «Das wurde ganz oben beschlossen», war die einzige Begründung, welche zu hören war.
Umso mehr genossen die rund 90 Teilnehmer die atemberaubende Aussicht im Turm, die das Rheinknie und die weitere Umgebung wie ein detailverliebtes Geländemodell erscheinen lässt, die Rochtürme etwa wie putzige Bauklötzchen.
Auch unter dem Motto «von hoch oben» demonstrierten Mitglieder der Riehener Jagd eindrücklich, wie sie mit Drohnen im Frühsommer Rehkitze im hohen Gras vor dem sicheren Tod durch Mähmaschinen retten. Für die Demonstration schlüpften Flaschen mit warmem Wasser in die Rolle der sich regungslos versteckenden Rehkitze. Die Wärmebildkamera erkennt diese unübersehbar als helle Flecken auf dem sonst grauen Bild.
Eine weitere, besonders lautstarke Überraschung traf gegen Ende des offiziellen Teils in Form eines Superpuma Hubschraubers der Schweizer Armee ein: Dieser landete auf der Wiese, als die Jäger gerade dabei waren, die Wärmebild-Drohne zu starten. Entgegen der scherzhaften Annahme einiger Mitglieder, die Korporation hätte diesen Besuch organisiert, stellte sich heraus, dass dieser Heli wegen der angespannten Lage in der Stadt Basel mit nicht genehmigten Demonstrationen zum Nahost-Konflikt im Auftrag der Polizei unterwegs war.
Für den gemütlichen Teil setzte das OK voll auf Lokales: Martin Schultheiss der «Grünen Amsel» sowie die Brüder Christoph und Markus Schenk stellten eigens eine kleine Festwirtschaft auf die Beine mit Käseschnitten, frisch gebrautem Bier der Amsel sowie Wein des Weinguts Rinklin. Einzig das Mineral kam aus der Waadt.