Zum Auftakt des Jahrs des 75. Jubiläum der Bürgerkorporation Riehen, setzt der Vorstand ein bleibendes Zeichen: In Anwesenheit von Ehrengästen weiht er am Neujahrstag vor der Dorfkirche St. Martin eine Jubiläumstafel ein. Sie nimmt Bezug auf die Linde, den Freiheitsbaum vor der Dorfkirche, der seinerseits 1996 zum 50-Jahre-Jubiläum an jener Stelle gepflanzt wurde und mittlerweile zum prächtigen Jungbaum heranwuchs.
Als Ehrengast und Redner strich Gemeindepräsident Hansjörg Wilde die Bedeutung der Linde als heilmittel-, schatten- und rohstoffspendender Baum heraus. Jedenfalls sei die Linde genauso vielseitig und wohltätig wie die Bürgerkorporation.
Jubiläumsjahr mitten in der Pandemie
Die Tafelsetzung sollte nur den ersten Akt des Jubiläumsjahrs 2021 darstellen. Immerhin konnte diese in verkleinertem Rahmen mit grösserem Abstand unter freiem Himmel stattfinden. Der Korporationsabend aber vom 23. Jänner war als fulminante Gala mit Damenbegleitung geplant. Natürlich musste dieser Anlass, wie so Manches, zwar nicht abgesagt so doch auf nächstes Jahr verschoben werden. Er wird das 75-Jahre-Jubiläum alsdann beschliessen.
Auch die Vernissage zum Erscheinen der sehr gelungenen Jubiläumsschrift ist geplatzt. In Umlauf wird das schöne Buch natürlich allemal kommen. Die Durchführung der weiteren Anlässe im Jubiläumsjahr, etwa der Banntag oder die Herbstführung, ist per dato noch ungewiss.
Symbol der Freiheit
Aber zurück zur Tafelsetzung und deren Hintergrund: Der ursprüngliche Riehener Freiheitsbaum wurde am 22. Januar 1798 gepflanzt. Er sollte die neugewonnenen Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit symbolisieren, was nach der Abschaffung der Untertanenrechte erst möglich wurde.
Um den Hintergrund des am 22. Januar 1996 als Ersatz gepflanzten Freiheitsbaum auch für nicht Eingeweihte sichtbar zu machen, entschied die Bürgerkorporation, diesen zum 75-Jahre-Jubiläum auf einer Tafel festzuhalten.
Mit Krug und Fahne
Als Ehrengäste waren auch sämtliche lebende Alt-Präsidenten anwesend: Hans Lölliger, Fritz Weissenberger, Willi Fischer und Thomas Strahm. Stellvertretend würdigte Willi Fischer die Arbeit des Vorstands und gratulierte der Korporation zum 75-Jahre-Jubiläum. Da es für eine massivgoldene Kette für den Vorsitzenden «nicht reichte», übergab ihm Willi Fischer einen prächtigen gravierten Krug aus Zinn als Andenken.
Die Bescherung ging noch weiter: Die Tafelsetzung war der letzte offizielle Akt des scheidenden Präsidenten Peter Meier. Der aktive Vorstand überreichte ihm als Zeichen der Wertschätzung seiner zwölf Jahre im Vorstand, sechs davon als dessen Präsident, und als Andenken eine Korporations-Fahne. Zu lange sei der Mast vor seinem Haus unbeflaggt gewesen.
Eine rührende Ansprache in Versform des Präsidenten in-spe, René Schanz, rundete die Verabschiedung von Peter Meier ab. In einem Pandemie-freien Jahr wäre dieser Akt selbstverständlich auf der Bühne am Korporationsabend erfolgt. Genauso wie die GV samt Wahlen, was dieses Jahr per Brief geschehen wird.
Mit einbrechender Dunkelheit und aufsteigender Kälte klang der feierliche Auftakt ins Jubeljahr der Korporation langsam aus.
Danggscheen fyrs Jubileumsbuch
Has durebletteret und agfange läse ¨
E’Super Sach vonere riesege Arbet !
Bravo Migger