Landesgrenzsteine entlang der Eisernen Hand
Geschätzte Leserschaft,
Schön, interessieren Sie sich für die Hoheitszeichen. Viel Freude beim Waldspaziergang!
Ihre Bürgerkorporation Riehen
Die Konstellation der Grenzsteine, die Riehens Bann im Gelände markieren, ist selten: Es gibt welche, die die Gemeindegrenze zu Bettingen markieren, andere zeigen die Kantonsgrenze zu Basellandschaft an und die dritte Kategorie grenzt die Schweiz von Deutschland ab.
In der Eisernen Hand stossen die Gemeinden Stetten (seit 1908 zur Stadt Lörrach gehörend), Inzlingen und Riehen zusammen. Zum Teil handelt es sich um kulturhistorisch sehr wertvolle Grenzmarkierungen, welche aufzeigen wer einstmals Regiment führte und die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Die Landesgrenze zu Deutschland wird periodisch alle 6 Jahre durch das Grundbuch- und Vermessungsamt begangen und daraus leitet sich der Unterhalt dieser Grenzzeichen ab.
Die Steinnummerierungen beginnen mit der Nummer 0 am Rheinbord in Kleinhüningen und enden mit der Nummer 151 am Rheinbord Grenzach Hörnli. Auf den 43 Grenzsteinen der Eisernen Hand entlang sind zahlreiche Markierungen, Kürzel und Wappen erkennbar.
Markierungen
Auf den Steinköpfen befinden sich Grenzrichtungskerben (Grenzrillen), die beidseitig auf die nächsten Grenzsteine ausgerichtet sind. Die Nummern sind chronologisch eingemeisselt. Nummern mit kleinen Buchstaben finden sich auf sogenannten Zwischensteinen, die den Grenzverlauf genauer aufzeigen.
Kürzel LG Landesgrenze
CH Schweiz
D Deutschland
B Baden
RB Republik Baden
GB Grossherzogtum Baden
Grenzstein 52
Wappen der Herren von Schönau
Stetten war im Besitze der Fürstabtei Säckingen, in deren Auftrag es von 1480 bis 1727 die Herren von Schönau verwalteten. Nachher kam Stetten in die Markgrafschaft Baden.
(vgl. Nummern 51, 52, 59, 61)
Grenzstein 61
Wappen des Fürstbistums Basel
Der Bischofsstein (mit dem roten fürstbischöflichen Krummstab) stammt aus dem Jahr 1491 und ist damit der älteste auf der Grenzlinie der Eisernen Hand und der zweitälteste auf der 18 Kilometer langen Riehener Landesgrenze.
Grenzstein Nummer 64
Wappen der Saufeder der Reich von Reichenstein
Dieser Stein wird auch als «Dreibannstein» (Lörrach, Riehen, Inzlingen) bezeichnet. In Inzlingen bewohnten die Reichensteiner das in seinen ältesten Teilen wohl auf das 15. Jahrhundert zurückgehende Wasserschloss.
(vgl. Nummern 69, 70, 71, 74; zum Teil auch ohne gelben Schild)
Grenzstein Nummer 65
Wappen des Großherzogtum Baden
Ein charakteristischer roter Schrägbalken auf goldenem Grund, darüber bei einigen Steinen eine Krone mit Kreuz oder ein Reichsapfel der Grossherzöge.
(vgl. Nummern 49a, 50, 54, 55, 58, 62, 63, 65, 67, 68, 72 und 73)
Grenzstein Nummer 70
Wappen der Stadt Basel
Das Wappen zeigt einen in Silber eingefassten schwarzen Baselstab (teilweise mit weissem Schild).
(vgl Nummern 49a, 50, 51, 52, 54, 55, 58, 59, 62, 63, 65, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 73 und 74)
Quellenverzeichnis
Jahrbuch z’Rieche 2004, Michael Raith; Grenzen entlang, 1. Teil, Seiten 47 – 60
Jahrbuch z’Rieche 2005, Michael Raith; Der Grenze entlang, 2. Teil, Seiten 125 – 134
Gemeindekunde Riehen 1980, Michael Raith, Riehen und seine Grenzen, Seiten 45 – 49