Im Gebiet Zwischen Teichen und Lange Erlen fand am Samstag 26. September 2018 der traditionelle Herbstanlass der Bürgerkorporation Riehen in Zusammenarbeit mit Hans-Peter Jermann, dem Kantonalen Fischereiaufseher Basel-Stadt statt. An drei Posten entlang Wiese und Neuer Teich wurde Wissenswertes über Fischbesatz, Wanderfische und unerwünschte Krustentiere vermittelt.
Rund 50 Interessierte trafen sich am Morgen beim Entenweiher ein, von wo in drei Gruppen zügigen Schrittes ein Parcour zu den Schauplätzen an den umliegenden Gewässern führte. Bei der Schliesse wurde uns durch Jürg Schulze, Akademischer Mitarbeiter Oberflächengewässer die trügerische Idylle dieses für Fische unüberwindbaren Hindernisses aufgezeigt. Bei den Flussbegradigungen und Infrastrukturbauten der letzten Jahrhunderte wurde der Fokus auf Hochwasserschutz gesetzt, wobei die Fischgängigkeit leider vernachlässigt wurde. Diese künstlich-monotone Gewässerstrukturen müssen als gesetzliche Vorgabe bis spätestens 2030 korrigiert werden, damit die einheimischen Wanderfische, wie beispielsweise Nasen, Äschen, Barben und Bachforellen wieder deren ursprüngliche Laichgründe erreichen können.
Bei der Teichbrücke an der Grendelgasse informierte Guillaume Arnet, Zivildienstleistender im Amt für Umwelt und Energie über die invasive Ausbreitung der Sumpf- und Signalkrebse. In der Sommersaison werden jährlich im Gemeindegebiet von Riehen in über 40 Reussen mittels Hundefutter rund 3000 Signalkrebsen angelockt, gefangen und tiefgekühlt, was einem natürlichen Tode gleichkommt. Diese Massnahme ist nötig, damit diese resistenten Träger der Krebspest, die für die einheimischen und stark gefährdeten Krebsarten wie Stein-, Edel- und Dohlenkrebs tödliche Seuche nicht weiter übertragen können. Die getöteten Krebse werden alsdann kulinarisch weiterverwendet.
Schliesslich am Weihersteg angelangt, erklärt Hans-Peter Jermann die Bedeutung der Wahrung der genetischen Vielfalt der Fische in Zusammenhang mit der zwingenden Aufwertung, sprich Renaturierung der Wasserläufe. Der naheliegende Fischbesatz von Zucht- oder gar Wildfischen erzielte nicht den gewünschten Effekt, da beispielsweise eine Donau- oder Doubsforelle sich im heimischen Wasser der Atlantikforelle nicht ansiedeln lässt und das Weite sucht. Hier zeigen sich die Grenzen des Menschen auf, die Natur beeinflussen zu wollen. Die einzige, nachhaltige Lösung bietet sich darin, den in den Heimatgewässern lebenden Fische den Laich abzustreifen und die Fischeier zu befruchten, um diese in einer kieshaltigen Flusssohle wieder auszusetzen. Insofern kann dieser naturbelassene Eingriff nur Erfolg haben, wenn die Fische nicht bereits ausgestorben sind und ideale, renaturierte Lebensräume vorfinden, wie dies beispielsweise am “Nasenstrich” in der Wiese auf der Höhe Hochbergerplatz erfolgreich der Fall ist.
Abschliessend fanden sich die Gruppen hungrig und durstig auf der Grendelmatte ein, um bei schönstem Herbstwetter mit Fischknusperli und Schlipfer den interessanten und eindrücklichen Anlass ausklingen zu lassen.
Text: René Schanz
Fotos: Andy Ribi